In den Wechseljahren und in der Zeit danach können weitere Beschwerden wie z.B. Veränderungen von Haut und Haaren, urogenitale Beschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose auftreten. Nicht alle Beschwerden dieser Zeit können jedoch als Folgen der verminderten Östrogenproduktion abgetan werden. Manche sind schlichtweg Folgen des natürlichen Alterungsprozesses des Körpers.
Hitzewallungen sind die wohl bekanntesten Wechseljahrbeschwerden. Eine Hitzewallung ist ein plötzlich auftretendes unangenehmes Wärmegefühl in der oberen Körperhälfte, das sich wellenartig über Brust, Hals, Gesicht und Oberarme ausbreitet. Die Haut rötet sich dabei meist. Hitzewallungen werden häufig von Schweißausbrüchen und Herzrasen begleitet. Ist die Hitzewallung vorbei, folgt meist ein Fröstelgefühl. Hitzewallungen können auch in der Nacht auftreten, wo sie häufig für Schlafstörungen verantwortlich sind.
Dauer und Häufigkeit von Hitzewallungen sind von Frau zu Frau verschieden. Sie können 30 Sekunden bis einige Minuten lang anhalten und über 30 Mal pro Tag auftreten.
Hitzewallungen kommen dadurch zustande, dass das Temperaturregulationszentrum im Gehirn durch einen schwankenden Östrogenspiegel irritiert wird, wodurch es den Sollwert der Körpertemperatur erniedrigt. Um den neuen Sollwert zu erreichen wird die Haut stärker durchblutet und Wärme verstärkt abgegeben. Im Anschluss an die Hitzewallung muss der Körper die verlorene Wärme wieder produzieren, weswegen sich häufig ein Fröstelgefühl einstellt, bis die normale Körpertemperatur wieder erreicht ist.
Psychische und körperliche Belastungen, Aufregungen, Kaffee und Alkohol können das Auftreten von Hitzewallungen begünstigen.
Während der Wechseljahre unterliegt auch der Urogenitaltrakt, d.h. die Geschlechtsorgane und Harnwege, einer Reihe von Veränderungen.
Die Schleimhaut der Scheide wird dünner, trockener und weniger elastisch. Gleichzeitig wird die Scheide insgesamt schmaler und kürzer. Bei Erregung braucht sie auch länger, um feucht zu werden, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann oder ihn sogar unmöglich macht. Diese Situation begünstigt wiederkehrende Scheidenentzündungen und die Entstehung von juckendem Ausfluss.
Auch die Harnwege unterliegen einer Reihe von Veränderungen. Die Beckenbodenmuskulatur verliert an Spannkraft und die Durchblutung von Blase und Harnleiter nehmen ab. Dadurch kann es u.a. zu wiederkehrenden Blasenentzündungen, Beschwerden beim Wasserlassen und unwillkürlichem Harnabgang kommen.